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Warum Klappschlittschuhe auf Natureis eine gute Idee sind: Die Vorteile auf einen Blick

21 Jan 2022
durch Johan Boef

Wenn du mit deinem schönen Klappschlittschuh-Set auf Natureis laufen möchtest, wird dir manchmal gesagt, dass dies keine clevere Idee ist. „Der Mechanismus ist anfällig, man stürzt schneller, das ist nur was für Leute mit guter Technik“, lauten die am häufigsten gehörten Vorurteile über Klappschlittschuhe auf Natureis. Das Gegenteil ist eher der Fall: Gerade auf Natureis kommt man auf dem Klappschlittschuhen viel besser voran und steigert das Fahrvergnügen. Wie das funktioniert, kannst du hier nachlesen.

Nicht mehr mit der Kufenspitze im Eis

Dein Abstoß ist mit einer Klappkufe viel natürlicher als mit einer festen Kufe, was das Eisschnelllaufen erleichtert. Stimmt. Einen entspannten und gezielten Kufenabdruck bekommst du gerade dadurch, dass du mit dem Klappschlittschuh deinen Knöchel strecken kannst: durch das einzigartige Zusammenspiel der Gelenke, in deinem Bein, deiner Hüfte, deinem Knie und deinem Sprunggelenk, durch Muskeln, die alles miteinander verbinden. So verbindet der Wadenmuskel das Knie und den Knöchel und ermöglicht dir die für den Klappschlittschuh charakteristische Knöchelstreckung. Und dank dieses Zusammenspiels gleitet deine Kufe weiterhin sauber auf dem Eis, die Kufenspitze kratzt nicht mehr im Eis, wenn du die Kufe zurückholst. Dein Nutzen? Du hältst noch länger durch als sonst, und dann sind die langen Fahrten von 60 Kilometern und mehr plötzlich in greifbare Nähe gerückt.

Das Muskel-Skelett-Modell von Han Houdijk 'Shifting Gears in Speed Skating' (2001)

Bild 1: Das Muskel-Skelett-Modell von Han Houdijk 'Shifting Gears in Speed ​​Skating' (2001)

Natureis hat oft tiefe Risse

Bild 2: Natureis hat oft tiefe Risse

Aber es gibt noch mehr Wissenswertes, und dafür müssen wir auf diese Vorurteile zurückgreifen. Denn was ist wahr und was nicht? Stürzt man mit einem Klappschlittschuh wirklich eher? Musst du jahrelang an deiner Technik feilen, bevor du damit aufs Eis gehen kannst? Diese Aspekte gehen wir in dem folgenden Faktencheck Punkt für Punkt mit dir durch.

Ein Marathon-Skater richtet sich wieder auf, nachdem er in einen Riss getreten hat

Bild 3: Ein Marathon-Skater richtet sich wieder auf, nachdem er in einen Riss getreten hat

 

Richtig oder falsch: Mit einem Klappschlittschuh stürzt man früher

☐ Richtig

Falsch

Mit der Kufenspitze kannst du nicht mehr in einem Riss hängen bleiben, da sie in der Rückholphase nicht wie bei einer festen Kufen nach unten zeigt. Das heißt natürlich nicht, dass man nicht mehr in Risse fährt, das gehört leider dazu. Wenn es doch passiert, hast du allerdings bessere Chancen, ohne Sturz davon zu kommen: Mit dem Klappschlittschuh hast du etwas mehr Zeit, um dein Bein nach hinten zu ziehen. Erst vor dem Sturz öffnet sich der Schlittschuh, so dass du höchstens ins Stolpern gerätst.

Marathoneisschnellläufer auf dem Natureis

Bild 4: Marathoneisschnellläufer auf dem Natureis in Luleå, Schweden

Richtig oder falsch: Ein Klappschlittschuh ist nur etwas für Eisschnellläufer mit guter Technik

☐ Richtig

Falsch

Es ist eine Behauptung, die von Trainern der alten Schule oft als unbestreitbare Wahrheit aufgestellt wird. Oft ist es derselbe Trainertyp, der auch sagt, dass man im Sommer nicht Inline-Skaten soll. Die Idee dahinter ist, dass man mit einem fixierten Schlittschuh besser lernt, sich seitlich abzustoßen. Wer auf festen Schlittschuhen nicht seitlich abdrückt, kratzt am Eis. Aber mit dem Klappschlittschuh ist das praktisch unmöglich. Denn drückst du mit den Klappschlittschuhen zu sehr ab, hängst du zu sehr vorne, dann öffnet sich der Schlittschuh, du verlierst Druck, drückst ins Leere und kommst kaum voran. Das spürt man natürlich und man ist sozusagen gezwungen, den Oberkörper nach hinten und somit das Gewicht auf die Fersen zu verlagern. Sobald du diese Position einnimmst, wirst du automatisch seitlicher abstoßen. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass du durch die richtige Haltung nicht nur schneller, sondern auch viel einfacher über die Risse im Eis laufen kannst.

 

Richtig oder falsch: Für Natureis ist der Mechanismus des Klappschlittschuhs nicht stark genug

☐ Richtig

Falsch

Traditionell bereitet die Kufenklinge auf Natureis die meisten Probleme. Sie ist sehr dünn, mit dem Vorteil, dass sie lange scharf bleibt. Dies ist ein großer Vorteil auf Natureis, das ständig Staub und anderem Schmutz ausgesetzt ist. Aber bei extremer Kälte wird der harte Stahl brüchiger und du kannst ein Stück von deiner Kufe abbrechen, wenn du hart in einen Riss fährst. Aber das ist ein Problem, das sowohl bei festen als auch bei Klappkufen auftritt.

Federbrüche kommen leider auch regelmäßig vor, und das ist ein spezifisches Klappschlittschuh-Problem. Die Ursache ist die gleiche wie beim Stahl deiner Kufen: Die Kälte macht den Stahl der Feder spröde, und aufgrund der Ermüdung durch die ständige Bewegung ist die Wahrscheinlichkeit eines Federbruchs größer. Aber die meisten Klapp-Sets haben heutzutage zwei Federn, sodass man auch noch laufen kann, wenn eine Feder bricht.

Cádomotus-Schlittschuhe auf Natureis

Bild 5: Cádomotus-Schlittschuhe auf Natureis

Zusammenfassend kann man sagen, dass Klappschlittschuhe gegenüber Schlittschuhen mit festen Kufen nur Vorteile haben. Deine Technik verbessert sich, deine Position und deinen Körperschwerpunkt verlagerst du weiter nach hinten. Und dieser Mechanismus? Der ist heutzutage so solide, dass du dich darauf verlassen kannst.