Der Balance und der Pressure-Schlittschuh: Das sind zwei Prunkstücke, mit denen man auf dem Eis gute Leistungen erbringen kann. Der Balance ist ein schöner Mittelklasse-Schlittschuh, der dir als Eisschnellläufer viel Druck und Kontrolle bietet, der Pressure ist das neue Vorzeigewerk von Cádomotus und soll dir nicht weniger als eine Top-Performance ermöglichen. Mit dem ehemaligen niederländischen Juniorenmeister und Allrounder Jesse Stam ging ich in Utrecht aufs Eis, um die Schlittschuhe zu testen und zu vergleichen.
Nach meinem Test im letzten Jahr fahre ich den Balance seit einer ganzen Saison und bin sehr zufrieden damit. Für Jesse war es eine erste Bekanntschaft. Der Pressure war für uns beide die große Unbekannte, als neuer Schlittschuh in der Cádomotus-Reihe.
Balance: super entspannt eisschnelllaufen
„Das passt auf Anhieb“, sagt Jesse angenehm überrascht, als wir die Schlittschuhe anziehen. Er wählte als erster die Balance, und nach ein paar ersten unangenehmen Metern entspannte er sich schnell auf dem Eis. Wir fahren einige ruhige Runden zum Aufwärmen und arbeiten dann einige Punkte ab: eine Steigerung, ein längerer Block, ein paar gute Beschleunigungen auf der Geraden und in der Kurve und schließlich einige Starts. Jesse fällt sofort auf, dass die Schlittschuhe im Vergleich zu seinen eigenen Sätzen von Groothuis und Viking ungefähr die gleiche Steifigkeit aufweisen. „Ich habe das Gefühl, dass innen etwas mehr Polsterung ist. Das macht es etwas bequemer“, erklärt er seine ersten Erfahrungen. „Man kann sehr entspannt fahren, was sehr positiv ist. Und man kann gut beschleunigen. Du kannst den Druck leicht erhöhen und dann immer schneller werden. Ich bin Viking PMs gefahren, die sich auf der Geraden leicht fahren ließen, aber sie sind nicht steif genug, um schönen Druck aufzubauen, um Geschwindigkeit zu erreichen. Das habe ich mit diesen Schlittschuhen machen können. Damit kann man ganz einfach Speed machen.“
Pressure: Halt und Stabilität
Dann ist es Zeit für den Pressure. In der Hand fühlt sich der aus einem Stück gefertigte Boot auf Anhieb sehr steif an. Als Inline-Skater mag ich persönlich einen robusten Schuh, und der Druck gibt mir beim Anziehen ein Gefühl, das ich von meinen Inline-Skate-Schuhen kenne. „Das muss man lieben“, sagt Jesse skeptisch. Auf dem Eis ist der Schuh wie an meinen Fuß genietet und fühlt sich fast natürlich an. Für mich ist es im positiven Sinne eine wesentlich andere Erfahrung als mit den Balance. „Man hat viel Halt“, stellt auch Jesse fest, „Da sie verformbar sind, spielt die Härte prinzipiell keine große Rolle“, gibt er an. "Dann ist zusätzliche Unterstützung schön."
Ich erlebe diese Unterstützung sofort selbst und merke, dass die Gleiteigenschaften der Kufen auch auf dem mittlerweile geschlagenen Eis in Utrecht sehr gut zur Geltung kommen. Es fühlt sich stabil an, ich kann unglaublich viel Druck machen und fahre technisch weiter in Richtung Höchstgeschwindigkeit. Jesse hat auch diese Erfahrung. „Die Kufen sind viel steifer. Du bist stabiler und das merke ich besonders in den Kurven. Auf der Geraden merkt man, dass sie etwas gerader fahren, und das ist besser zum Sprinten. Aber du bist sehr stabil. Die Steifheit gibt dir mehr Druck in den Kurven.“
Geschwindigkeit bei Pressure und Balance sehr schnell erreicht
Am überraschendsten ist der Rebound, den hauptsächlich der Pressure bietet, obwohl der Balance in diesem Bereich sicherlich etwas mehr hat. „Ich fand beide Schlittschuhe mit Slide-Starts (glijstartjes = fliegender Start?) sehr stabil“, sagt Jesse. „Bei dem Pressure merkt man, dass er steifer ist, dass es damit einfacher ist, den Druck zu finden, Geschwindigkeit aufbauen zu können. Aber sie sind beide einfach gut, um auf Touren zu kommen.“ Dasselbe merke ich auch, wenn ich aus der Kurve heraus beschleunigen will, allerdings spüre ich, dass der Rebound des Pressure etwas größer ist, sodass ich mich etwas schneller auf die Gerade katapultiere.
Um zu sehen, wie sich die Schlittschuhe eins zu eins verhalten, entscheiden wir uns, links mit einem Balance und rechts mit einem Pressure zu fahren. Eine Art A-B-Test, bei dem man den Gefühlsunterschied sofort registriert. Es fällt direkt auf, dass die Kufen des Pressure besser gleiten und sich die Kufen des Balance etwas leichter anfühlen. „Ich fand sie im Allgemeinen ziemlich ähnlich“, analysiert Jesse. „Aber ich würde den Pressure für die Sprinter und den Balance für die Marathonfahrer empfehlen. Auch wenn er etwas günstiger ist, kann man damit auch entspannter fahren.”
Auf schnellem Eis ist der Pressure mit Abstand die beste Wahl für Jesse. „Denn bei Geschwindigkeit will man diesen Druck, und dann ist es schön, eine etwas steifere Kufe zu haben. Ich denke, dass die Geschwindigkeit des Pressure-Schuhs immer besser ist als bei dem Balance. Auf schlechterem Eis ist ein etwas flexiblerer Schuh wie der Balance angenehmer. Dann fährst du einfach etwas entspannter. Aber auf der Bahn wie in Heerenveen, Enschede oder Leeuwarden stört dich das nicht, und mit dem Pressure kommst du am besten zurecht.“
Keine Krämpfe in den Füßen
Wenn wir die Kufen übersetzen wollen, sehen wir, dass die Brücken unterschiedlich sind. Für Jesse ist das ein Kritikpunkt. „Wenn man mit dem Balance auf Natureis fahren oder beides testen möchte, ist es schön, wenn man statt des ganzen Torpedos nur die Kufe an sich abnehmen kann. Du weißt dann, dass die Kufe unter dem Schuh immer gleich ist. Ich finde auch, dass die Zehen in den Schuhen etwas höher sein sollten. Der Schuh läuft leicht spitz zu, sodass man eigentlich eine Nummer größer wählen sollte, damit er weniger auf den Zeh drückt. Aber dann kann der Fuß nach vorne rutschen. Eine kleine Anpassung am Leisten kann hier Abhilfe schaffen. Aber ansonsten ist das Fußbett beider Schuhe einfach super. Du bekommst keine Krämpfe in den Füßen.“
‘Einfach ein guter Schlittschuh’
„Der Pressure ist ein reiner Wettkampf- und einfach ein sehr guter Schlittschuh“, fasst Jesse zusammen. Der Balance bietet mehr Entspannung und kommt unserer Meinung nach beim Marathon und auf Natureis voll zur Geltung. Der Pressure ist ein Schlittschuh für richtig schnelles Gleiten auf schnellem Eis, wo jeder Abdruck passen muss. Der Genießer kann sich damit verwöhnen und vor allem: seine Zeiten damit verbessern. Beim Pressure liegt die erträumte Höchstleistung ohnehin nicht am Material.
Balance-Klappschlittschuh in Weiß (Bianco) und Schwarz (Nero) (699,- €)
- Der Schuh besteht aus zwei Teilen: der Schale und dem Überbau. Dies ist eine effiziente und kostengünstige Produktionsmethode.
- Der Torpedo besteht aus halbgehärtetem Edelstahl 304, der stark, zuverlässig und leicht zu warten ist.
- Die Torpedos helfen, den Schlittschuh leicht zu kontrollieren, was ideal für entspannte Runden auf der Bahn oder auf natürlichem Eis ist.
- Das Klappsystem ist durch kleinere Lager leichter, aber stark genug für viele Kilometer auf Natureis.
Pressure-Klappschlittschuh (999,- €)
- Der Schuh ist aus einem Stück gefertigt: Schale und Aufbau sind vollständig integriert, keine Überlappungen, keine Druckstellen.
- Der Torpedo besteht aus Dualphasenstahl DP980. Starker Stahl, der viel Energie aufnehmen kann. Dieser verleiht der Kufe mehr „Rebound. Das verbessert deine Reaktionsgeschwindigkeit und hilft dir, explosionsartig zu beschleunigen.
- Der Torpedo besteht aus halbgehärtetem Edelstahl 304, der stark, zuverlässig und leicht zu warten ist.
- Die Torpedos helfen, den Schlittschuh leicht zu kontrollieren, was ideal für entspannte Runden auf der Bahn oder auf natürlichem Eis ist.
Mehr erfahren?
Messen heißt wissen: So lief der Vergleich zwischen dem Pressure und dem Sapphire (in Niederlädisch: https://www.cadomotus.com/nl/blogs/cadowiki/cadomotus-en-viking-schaatsen-vergeleken/ )